Bei uns finden traumatisierte Kinder Halt und Sicherheit!
Besonders Kinder mit traumatischen Belastungserfahrungen brauchen ein Umfeld, das ihnen Schutz, Stabilität und Geborgenheit vermittelt. Entsprechend gestaltete Räume sind dafür ebenso wichtig wie einfühlsame Erwachsene, die sich um die jungen Menschen kümmern. Beides bietet die traumapädagogische Wohngruppe Anton: In dem großzügigen Einfamilienhaus mit kindgerechtem Außengelände kümmert sich ein multiprofessionelles Fachkräfteteam um bis zu acht Kinder ab dem vierten Lebensjahr – rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.
Zusätzlich verfügen wir in der Wohngruppe Anton über einen integrierten Inobhutnahmeplatz, um auch in Notsituationen ein Kind kurzfristig aufnehmen zu können.
Ziele innerhalb der Hilfe
In der Wohngruppe Anton wollen wir für traumatisierte Mädchen und Jungen einen sicheren Ort schaffen, an dem sie ihre bisherigen Erfahrungen aufarbeiten und eine stabile Persönlichkeit mit klarer Ich-Grenze und angemessenem Selbstkonzept entwickeln können. Damit uns dies gelingt, sind folgende Aspekte für uns besonders wichtig:
- Annahme und Wertschätzung jedes Einzelnen
- Liebevolle, klare und verlässliche Bindungsangebote, um die Kinder emotional zu stabilisieren
- Gegenseitige Wertschätzung und ein respektvoller, freundlicher Umgang
- Klare Regeln und ein strukturierter Tagesablauf
- Individuelle Förderung und Stärkung des Selbstwertes
- Aufbau und Erhalt wichtiger und förderlicher Beziehungen im sozialen Umfeld des Kindes
- Anleitung zu sinnvoller Freizeitgestaltung
Unser pädagogischer Ansatz
Trauma verstehen, Schlüsselreize erkennen
Ein wesentliches Ziel für uns ist, Verständnis für die teils destruktiven Verhaltensweisen der Kinder zu schaffen und die Auslöser (Schlüsselreize) dafür zu identifizieren. Wenn das Kind und sein Umfeld begreifen, dass das gezeigte Verhalten eine normale und nachvollziehbare Reaktion auf ungewöhnliche und extrem belastende Situationen ist, wirkt sich dies für alle befreiend aus und verhindert Abwertungen oder Schuldzuweisungen. Das "Refraiming" (Umdeuten) schafft die Basis, um alternative Strategien im Verhalten erarbeiten und trainieren zu können.
Vertrauen schaffen, Wachsen ermöglichen
Wir vermitteln den Kindern das Gefühl, dass sie mit uns einen verlässlichen erwachsenen Partner an ihrer Seite haben, der immer für sie da ist. Nach entwicklungshemmenden Erfahrungen ist das die Grundlage für weiteres Wachstum. Wir helfen dabei, Vertrauen aufzubauen und sich mit der eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen. Außerdem fördern wir positive Beziehungserfahrungen und die gesellschaftliche Teilhabe der Kinder und Jugendlichen.
Selbstbewusstsein stärken, Selbstständigkeit fördern
Wir arbeiten ressourcenorientiert und stellen deshalb die Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir ermutigen zu neuem Handeln und ermöglichen dadurch positive Erfahrungen, die das Selbstvertrauen stärken. In der Alltags- und Freizeitgestaltung achten wir darauf, dass sich die Mädchen und Jungen als selbstwirksam erleben und ihre Talente entdecken können.
Rechte kennen und wahrnehmen
Kinder haben Rechte! Darauf machen wir die jungen Menschen in der Wohngruppe Anton nicht nur aufmerksam. Wir unterstützen sie darin, dass sie ihre Rechte wahrnehmen können und das bekommen, was ihnen zusteht.
Vorbild sein, Grenzen setzen
Wir verstehen uns als Vorbild für die Kinder und zeigen ihnen durch unser eigenes Verhalten, was Normen, Werte, Regeln und Grenzen bedeuten. Unsere Tagesstrukturen sind klar und mit einem ebenso transparenten Regelwerk verbunden. Auf diese Weise schaffen wir für die Kinder eine Umgebung, in der sie Halt, Orientierung und Sicherheit erfahren.
Inividuell begleiten, Krisen bewältigen
Die hohe Personaldichte ermöglicht es uns, Krisensituationen einzelner oder mehrerer Kinder konstrutiv zu bewältigen und im Eins-zu-Eins-Kontakt auch individuelle Aktionen durchzuführen. Ebenso ist die Begleitung zu den häufig umfangreichen Diagnose-, Therapie- und Fördermaßnahmen gewährleistet.
Unterstützung durch psychologischen Fachdienst und externen Therapeuten
Wie alle Wohngruppen im Walburgisheim arbeitet auch die traumapädagogische Kinderwohngruppe Anton mit dem psychologischen Fachdienst zusammen. Die Psychologen unserer Einrichtung bieten den Kindern therapeutische Einzelstunden an und unterstützen die pädagogischen Mitarbeiter durch wöchentliche Team- und Fallbesprechungen sowie Supervision.
Daneben steht eine ortsansässige Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für Gespräche zur Verfügung. Bei Bedarf kann diese auch die Kinder der Wohngruppe Anton im Rahmen einer Psychotherapie begleiten.
"Die gezielte Förderung der Ressourcen steht im Vordergrund unserer traumapädagogischen Arbeit mit den Kindern."